Sunday, October 23, 2011

Die lange Flucht nach Tupper B.C. Kanada



Sudetenland – Geschichte weitergeben, bevor es zu spät ist,..

Nach dem Ersten Weltkrieg wurde die Tschechoslowakei  ein souveräner Staat in
Mitteleuropa. Innerhalb der neu gebildeten Tschechoslowakei existierte
eine Minderheit, die Sudetendeutschen, die überwiegend  Deutsch  sprachen und eine Grenze mit  Deutschland hatten.  Viele von ihnen waren Pro-Nazis, die Hitlers Ruf:  „Heim ins Reich „ begrüßten,  aber einige von ihnen wollten seinem Plan, an Deutschland angeschlossen zu werden, nicht zustimmen. Sie fürchteten eine deutsche Invasion  mit  dem Vorwand des Schutzes der deutschsprachigen
Bevölkerung vor tschechischen Angriffen.

Es war  anders herum, Die Nazis waren die Aggessoren.  Die Situation war angespannt.

Für die Anti-Nazi Gruppen ergab sich die Alternative das Land so schnell wie möglich zu verlassen, oder in einem Konzentrationslager zu enden.

Die  Führer der Sozialdemokratischen Partei verhandelten mit englischen Behörden und Organistionen. Der „Lord Mayer’s Fund of London“ stellte Mittel für den Einkauf von  Essen, Kleidung und Decken für die politischen Flüchtlinge zur Verfügung.

Einige von ihnen flohen  mit dem Zug in den Norden  Polens und per Schiff nach Kopenhagen in Dänemark. Von dort wurde die Gruppe weiter nach Englad transportiert.

Nur Kanada erklärte sich  bereit, eine  unbestimmte Zahl von Einwanderern aufzunehmen. 

Die Briten richteten einen Treuhandfonds ein,  um eine große Gruppe  Sudetendeutscher in ihre neuen Heimat, Kanada anzusiedeln.

Die Flüchtlinge wurden von Liverpool aus über den Atlantik nach Montreal in Kanada geschifft.

Es gab keine offizielle Angabe darüber, in welchem Teil von Kanada sie angesiedelt würden. Es gab Verhandlungen mit den beiden Bahnstrecken, CPR (Canadian Pacific Railway" ), die den Aufbau von neuen Siedlungen in Tupper, B.C.beaufsichtigten, oder der CNR (Canadian National Railway), die verlassenen Farmen in Sakatchewan wieder beleben wollte. Die Sudetendeutschen wußten  nicht warum so viele landwirtschaftliche Betriebe in Saskatchewan aufgegeben wurden, sie waren so verstrickt in ihr eigenes Schicksal, daß sie wenig  Kenntnis von der großen Depression hatten.

Aber sie meinten, Tupper wäre  der bessere Platz, um ein neues Leben zu beginnen.
Nach einer langen Reise quer durch Kanada blieb der Zug in Tupper, B. C. stehen.  Die letzten 3 Waggons wuden  abgekoppelt. Zum Schluß waren es 518 Personen, die an der   Tate Creek Ranch ankamen.  

Tupper wurde das  sogenannte „Sudetendeutsche Settlement.“ Diese Gruppe von sudetenseutschen Flüchtlingen waren Stadtleute ohne landwirtschaftliche Erfahrung. Zweifellos gab es für die Männer, die für ihre Unterbringung  und Versorgung  in dieser sehr abgelegenen Gegend verantwortlich waren, viele Probleme zu bewältigen.
A new chapter


McConell, das CCA Supervisor schrieb in seinem Bericht: „ Es gibt nur zwei Züge pro Woche aus Edmonton und das ist dreihundert Meilen entfernt.“ Es gab
keinen Lkw-Verkehr. Aus irgendeinem Grund wusste er nie im voraus, wie
viele Leute  zu einer bestimmten Zeit kommen würden. „Manche Sachen, die jeder normale Haushalt benötigt, sind oft schwer zu beschaffen. Die Quelle der größten Ärgernisses  ist eine ständige Verknappung der Vorräte. Begrenzte Transportmöglichkeiten,  Mangel an den Beständen in Edmonton und die sehr kurzfristige Ankündigung  neuer Familien  macht es unmöglich, mit den täglichen Anforderung zurecht zu kommen. Wir haben  derzeit nur zwei Öfen für die letzten zwölf Familien.“

Schließlich besserte sich die Lage: Die Siedlung begann sich selbst zu versorgen mit ihrer Landwirtschaft (hauptsächlich Viehzucht),  aber auch mit Produkten aus dem Busch, die sie als Bauholz für  landwirtschaftlichen Gebäude, oder zum Verlegen der Eisenbahnlinien verkauften.
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Saturday, October 22, 2011

Auf der Suche nach der Vergangenheit



Ich schrieb ein Buch über die Geschichte meiner Familie im Laufe der letzten 100 Jahre.
Das renommierte Hotel Hopfenstock in demWeltkurort Karlsbad in Böhmen war seit Generationen im Besitz unserer Familie.
Nach dem Zusammenbruch des Dritten Reiches im Jahre 1945 folgte die Vertreibung der Sudetendeutschen aus Karlsbad, das nun wieder zur Tschechoslowakei gehört. Die Sudetendeutschen verloren ihre Besitzungen, Hab und Gut.

Die Familie floh nach Österreich und später nach Kanada. Auf einmal interessierte es mich: Sind andere Sudetendeutsche auch nach Kanada ausgewandert? Ich „googelte“nach Sudetendeutschen in Kanada und fand nur einen Eintrag, ein Sudetendeutsches Museum in Toms Lake in BC.

In diesem Sommer besuchte mich meine Freundin Inge aus Nürnberg. Wir beschlossen, eine Rundreise von Kelowna in den Norden British Columbiens zu unternehmen, um anschließend meinen 72. Geburtstag bei meinem Sohn in Alberta zu feiern und en Route das Sudetendeutsche Museum in Toms Lake zu besuchen. Ich organisierte die ganze Reise und Buchungen in Hotels, wo „Pets“ willkommen waren, und nahm meinen kleinen Hund Gypsi mit auf die Reise.

An unserem ersten Tag übernachteten wir in McBride am HW 16.

Es regnete ununterbrochen. Wir gingen zur Rezeption, mit meiner Gypsi an ihrer Leine. Inge zahlte die Unterkunft für das Tier, (in unserem Zimmer) $10,-- plus Steuer. Neben unserem Motelzimmer sahen wir ein Ehepaar aus England mit ihrem Motorrad; sie zitterten vor Kälte.

Am nächsten Tag war das Wetter besser, aber es war immer noch kalt, zumindest regnete es nicht mehr.

Wir fuhren nach Prince George und bogen nach Dawson Creek. ab. Es gab enorm viele Baustellen. Ich hatte geplant, das Museum in Toms Lake am gleichen Tag zu besuchen und hatte dies bereits mit der Kuratorin, die den Schlüssel hatte, vereinbart Ich sagte ihr, daß wir später als erwartet kommen würden. Okay, kein problem , sagte sie.

Toms Lake liegt einige Kilometer südlich von Dawson Creek, wir konnten es nicht sogleich finden, auch nicht auf dem GPS, ich mußte ein paarmal fragen. Schließlich sahen wir eine Tafel, die das unincorporated Settlement Toms Lake anzeigte, dann dauerte es eine Weile, bis wir das Zuhause der Kuratorin, Frau Gebhart fanden, die uns stolz erzählte , daß sie Jahre 89 Jahre alt sei. Sie sagte, sie könne ihren noch älteren Mann nicht mehr alleine lassen, so warfen wir alle Taschen in den Kofferraum unseres Autos um für sie und ihren Mann Platz zu machen.

Frau Gebhart führte uns zum Museum. Es war ein schönes kleines Gebäude, das Interieur ordentlich gefüllt mit Erinnerungsstücken aller Art. Ich durfte so viele Fotos machen wie ich wollte; ich habe auch Bilder von dem Denkmal und dem Friedhof. Wir trugen uns in das Gästebuch ein, der letzte Eintrag war aus dem Jahr 2009.

Die Gebharts waren sehr nette Leute, aber ich wollte sie nicht zu lange mit zu vielen Fragen aufhalten. Sie haben einen Enkel, den Kelowna die ich bereits kontaktierte. Er wird mir die Geschichte der Sudetendeutschen so weit er sie hörte, berichten. Ich weiß nur, daß sie 1939 Hitlers Zugriff entkamen und nach Northern BC auswanderten.

Es wohnt fast Niemand mehr in Toms Lake. Bald wird die Ansiedlung ganz vergessen sein!
Museum Toms-Lake
Kurator Frau Gebhart Toms-Lake B.C. Kanada
Sudetendeutscher Friedhof in Toms-Lake B.B. Kanada


Nun wurde es Zeit, zu unserer Unterkunft, dem Daisy Inn in Dawson Creek zu gelangen. Wir gingen mit unseren Taschen und Gypsi an der Leine zur Rezeption. Sobald die Sekretärin bei der Annahme uneren Hund sah, sagte sie: Wir nehmen nur zwei Hunde auf dem Gelände an, und wir haben bereits zwei Hunde. Inge war sehr ärgerlich und wollte in einem anderen Hotel übernachten. Ich wusste, dass Dawson Creek ausgebucht war, aber Inge bestand darauf. Wir telefonierten herum, es gab nichts anderes. Schließlich gab sie auf und wir bezogen unser Zimmer. Neben dem Hotel war eine Tony Roma's Restaurant. Die wichtigsten Kunden waren LKW-fahrer und Bauarbeiter die an separaten Tischen ihre Mahlzeit einnahmen.
Inge konnte sich nicht beruhigen, daß die arme Gypsi im Auto bleiben sollte. Wieder in unserem Zimmer angekommen, leerte ich meine Reisetasche, ging zum Auto, steckte Gypsi in die Tasche und trug sie zurück zu unserem Zimmer. Und am nächsten Morgen marschierte ich wieder mit dem Hund in der Tasche durchs Foyer. Niemand beachtete uns.

Vor etlichen Jahren habe ich auf der Durchreise von Peace River nach Edmonton Alberta Beach besucht. Es ist ein netter kleiner Erholungsort, an einem See gelegen. Es hatte mir dort so gut gefallen, daß ich es noch einmal sehen wollte. Es war ein kleiner Umweg auf dem Weg nach Didsbury. Nun ja, es war immer noch sehr schön, nicht so der Strafzettel von 120. – CAD, den ich für Geschwindigkeitsübertretung zahlen mußte.

In Edmonton erwarteten uns wieder endlose Baustellen.

Schließlich erreichten wir Didsbury, wo die Familie meines Sohnes wohnt. Wir feierten meinen 72. Geburtstag mit Sohn, Tochter, Schwiegertochter und den Enkeln Cassidy und Jorden. Es gab gegrillte Steaks, Wein und Kuchen und wir übernachteten dort.

Mein Geburtstagsgeschenk war ein KOBO digitale Lesegerät, weil ich mein Buch zu einem e.book formattiert hatte. Jetzt kann ich mein eigenes Buch digital lesen.

Chipsy wurde mit Dobermann Jamie, Pudel Eddi, dem noch kleineren "Chiuwauwau" Turbo und sechs Katzen wieder vereint. Sie schliefen zusammen in der ehemaligen Garage, die jetzt in ein großes Hundehaus verwandelt wurde.

Am nächsten Tag verabschiedeten wir uns von unseren familieren Gastgebern und fuhren zurück nach Hause.

Wir haben die Rundreise von Westbank nach Westbank, ca 4.000 km in 5 Tagen bewältigt.

Ich fuhr die ganze Strecke.
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